Investition in Exzellenz

Neue Bandveredelungsanlage stärkt Position als Spezialist für oberflächenkritische Produkte

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Mit der stetig wachsenden Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und präzise verarbeiteten Aluminiumwalzprodukten rückt auch die Bedeutung fortschrittlicher Fertigungstechnologien in den Fokus. Dabei ist ein zeitgemäßer Anlagenpark das Rückgrat des effizienten und wettbewerbsfähigen Produktionsbetriebes, der einen wesentlichen Beitrag für zukünftige Innovationen und nachhaltige Marktchancen leistet. Getreu diesem Motiv hat die AMAG als Spezialist für oberflächenkritische Produkte in eine weitere, neue Bandveredelungsanlage mit einer hocheffizienten Sprühbeize für warm- und kaltgewalzte Bänder investiert. Die Inbetriebnahme fand im Februar dieses Jahres statt. Die neue Bandveredelungsanlage ist ein sichtbares Zeichen für den hohen Stellenwert, den oberflächensensible Produkte in der AMAG-Produktstrategie einnehmen und trägt wesentlich dazu bei, die Spitzenposition des Unternehmens auf diesem Gebiet abzusichern.

Für die Endprodukte vieler AMAG-Kunden, die aus den unterschiedlichsten Branchen stammen, spielt die Oberfläche der Halbzeuge eine Schlüsselrolle. Neben dem äußeren Erscheinungsbild beeinflusst sie nämlich auch die Funktionalität sowie die Möglichkeiten der Weiterverarbeitung, Veredelung und Beschichtung. Mit dem Beizvorgang werden Rückstände wie Oxide entfernt, die beim Warmwalzvorgang entstehen oder Verunreinigungen, die beispielsweise durch Staub, Öle oder Fette nach dem Kaltwalzen vorhanden sein können. Dadurch wird die Oberfläche des Bandes sauberer und gleichmäßiger und optische Fehler, wie ungleichmäßige Oberflächen, Aufrisse oder kratzerartige Mängel können weitestgehend vermieden werden. Das Material ist damit bestmöglich für weitere Verarbeitungsschritte, wie beispielsweise das Glanzwalzen, vorbereitet. Je nachdem, welcher Weiterverarbeitungsschritt im Haus oder beim Kunden folgt, werden die Bänder entweder beölt oder mit Folie kaschiert, um das Risiko für Beschädigungen der Oberfläche so gering wie möglich zu halten.

In Anbetracht der großen Diversität der AMAG-Kunden und des damit einhergehenden, vielfältigen Produktportfolios, wurde der Aufbau der Anlage so optimiert, dass schnelle Produktwechsel und dadurch eine sehr flexible Produktionsplanung möglich sind. Bei der Konzeption der Anlage wurde außerdem ein besonderer Fokus auf die schonende Herstellung von Glanzprodukten gelegt, indem der Bandlauf möglichst einfach gehalten wurde. Für die Umlenkung, die Dekapierung und für den Aufbau des Bandzuges wurde explizit darauf geachtet, nur eine minimale Rollenanzahl zu verbauen, um das Beschädigungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Von dieser Maßnahme profitieren aber nicht nur die besonders empfindlichen Glanzqualitäten, die in der Architektur, als Dekoroberflächen in der Unterhaltungselektronik, der Kosmetikindustrie oder als Zierteile in der Automobilindustrie eingesetzt werden, sondern auch alle anderen Produktgruppen, die über die Bandveredelungsanlage geführt werden.Dazu gehören auch lotplattierte Materialien, wie sie beispielsweise für die Herstellung von Ölkühlern eingesetzt werden. Insbesondere bei Produkten wie diesen, die flächig vakuumverlötet werden, führen die qualitativen Verbesserungen durch den Beizschritt an der Bandveredelungsanlage zu stabileren Prozessen und niedrigeren Ausschussraten beim Kunden. Aber auch für Materialien, die die AMAG speziell für das flussmittelfreie Löten in kontrollierter Atmosphäre (CAB-Löten) entwickelt hat, ist der Beizschritt wesentlich. Hier wird die Oberfläche der Lotschicht einer Beizbehandlung unterworfen, um eine Siliziumpartikel aufweisende Oberfläche mit dennoch geringer Rauigkeit zu schaffen und so einem erhöhten Werkzeugverschleiß an den Blechbearbeitungswerkzeugen der Kunden entgegenzuwirken. Mit der neuen Anlage, in der nun Dicken von bis zu 5 mm gebeizt werden können, erfolgt außerdem ein Technologiewechsel vom Tauchen zum Sprühen - höchste Präzision und Gleichmäßigkeit inklusive. Im rund 50 Meter langen Chemieteil der Bandveredelungsanlage ein heißes, alkalisches Beizmedium (Natronlauge) in vier Zonen, die je nach Anforderung geschalten werden können, unter Einsatz von maximal rund 100 Einzeldüsen auf das Band aufgesprüht, nachfolgend leicht sauer dekapiert (Salpetersäure) und anschließend eine Reinigung mit Wasser durchgeführt. Danach wird das Band mit einem heißen Luftstrom getrocknet. Entlang der Anlage gibt es zwei Möglichkeiten zur optischen Inspektion der Bandober- und -unterseite, wodurch allfällige Oberflächenfehler früher erkannt und eliminiert werden können.

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Autonomous Coil Transport (ACT)

Der Bundtransport zur Anlage und die Abholung der fertig gebeizten Bunde erfolgen durch zwei idente, autonom fahrende Bundtransportwägen (Autonomous Coil Transport, ACT). Diese können Coils mit einem Gewicht von über 10 Tonnen transportieren und bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von rund 5 km/h. Die ACT-Wägen sind mit verschiedenen Sicherheitsmechanismen ausgestattet, um Kollisionen zu vermeiden. Dazu gehören Notbremsen und Hinderniserkennungssysteme. Dies ermöglicht eine koordinierte Bewegung und einen sicheren Betrieb in der industriellen Umgebung.

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Abbildung: Qualitätsprüfung Bandveredelungsanlage

Ein weiterer Trumpf in Sachen Qualität ist eine fortschrittliche digitale Lösung, die sämtliche produktionsbezogenen Daten der Bunde erfasst. Diese innovative Technologie unterstützt aber nicht nur bei der Optimierung von Qualität und Produktivität, sondern trägt auch dazu bei, Nachhaltigkeitsziele, wie die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks und des Medienverbrauchs zu erreichen und nachzuweisen.Ganz in diesem Sinne erfolgt der Einsatz von Beize und Spüle kaskadiert, um eine effiziente Mediennutzung gewährleisten zu können. Außerdem werden die Medien nach einem Filterungsschritt wiederverwendet. Im Kreislauf geführt werden auch Abwasserteilströme. Ein weiteres Plus in Sachen größtmöglicher Schonung der Umwelt ist, dass der Prozess ausschließlich elektrisch beheizt wird. Die neue Bandveredelungsanlage ist ein wichtiger Schritt, um den spezifischen Anforderungen, die sich aus den verschiedenen Kundenanwendungen ergeben, weiterhin gerecht zu werden und auch in Zukunft konstant und zuverlässig Oberflächenqualitäten höchster Güte liefern zu können. Mit dieser Investition geht die AMAG einen bedeutenden Schritt in Richtung Effizienzsteigerung und Qualitätsoptimierung, was nicht nur die Produktionsprozesse, sondern auch die Zufriedenheit der Kunden positiv beeinflussen wird.

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