Vom Barren zum Bauwerk

Architekturprodukte aus Aluminium

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Bild: Aluminiumfassade des AMAG-Warmwalzwerkes mit einer Fläche von 6.800 m²

In der Welt der modernen Architektur verschmelzen innovative Werkstofftechnologien, avantgardistisches Design und nachhaltige Konzepte zu einer faszinierenden Symbiose, die die Grenzen des Möglichen ständig neu definiert. Unter all den Materialien, die Architekten bei dieser Aufgabe zur Verfügung stehen besticht anodisiertes Aluminium durch seine Vielseitigkeit und Ästhetik. Ob Außenfassaden, Wand- und Deckengestaltungen für den Innenbereich, Türpaneele oder dekorative Elemente für andere Einsatzzwecke - anodisiertes Aluminium als architektonisches Material bietet fast endlose Möglichkeiten.Aluminium ist ein Werkstoff mit sehr guter Formbarkeit, der es Architekten erlaubt, mit außergewöhnlichen Designs, Geometrien und komplizierten Details zu experimentieren. Werden Aluminiumbänder, -platten und -bleche in Anodisierqualität erzeugt, so wie es für das AMAG-Architekturportfolio zutrifft, eröffnet dies zudem ein breites Spektrum an Farb-, Oberflächen- und Texturoptionen. Der Weg vom Rohaluminium bis zum fertigen Fassadenpaneel ist jedoch lang und erfordert eine Reihe sorgfältig aufeinander abgestimmter Produktionsschritte sowie ein reibungsloses Zusammenspiel der Akteure in der architektonischen Lieferkette.

Die Reise beginnt bereits in der Gießerei

Das Prinzip „Qualität rein, Qualität raus“ gilt in ganz besonderem Maße auch für die Herstellung von Aluminium-Fassadenprodukten. Um vom Beginn des Produktionsprozesses an sicherzustellen, dass Produkte aller höchster Güte entstehen, fertigt AMAG die Walzbarren für ihre Architekturprodukte in der eigenen Gießerei unter präziser Prozesskontrolle, denn die verschiedenen Aluminiumlegierungen reagieren unterschiedlich auf das Anodisieren und erscheinen, je nach Zusammensetzung, in einer anderen Farbe. Dabei legen die Erstarrungsbedingungen und verschiedene Filtertechniken während des Gießprozesses die Grundlage für eine homogene Mikrostruktur und damit für das spätere, einheitliche Erscheinungsbild der anodisierten Fassade.

Alle Hebel zur Qualitätssteuerung fest im Griff

Die so erzeugten Walzbarren werden im AMAG-Walzwerk auf die vom Kunden vorgegebenen Dimensionen und Oberflächenbeschaffenheiten hin gewalzt. Auch hier sind Präzision und Know-How von größter Bedeutung, da eventuelle Unregelmäßigkeiten auf der Bandoberfläche beim Anodisieren noch verstärkt werden können: Mikrostrukturelle Eigenschaften des Materials können die optischen Eigenschaften der anodisierten Oberfläche (Glanz und Farbeigenschaften) beeinflussen. Beispielsweise wird das Beizverhalten und die Beiztiefe durch die Orientierung der Körner beeinflusst und kann bei ungünstiger Kornorientierung zu einer erhöhten Oberflächenrauheit nach dem Beizen führen. Eine höhere Oberflächenrauheit bewirkt wiederum eine Veränderung der Reflexionseigenschaften und führt zu geringerem Glanz nach dem Anodisieren. Eine ungleichmäßige Kornverteilung innerhalb eines Aluminiumblechs oder im Vergleich zwischen zwei Blechen kann zu einem uneinheitlichen optischen Erscheinungsbild führen.Daher überlässt die AMAG auch bei diesen Prozessschritten nichts dem Zufall. Um die erforderliche Elementverteilung sowie das erforderliche Feinkorngefüge auch in der Weiterverarbeitung nach dem Gießen sicherzustellen, bedarf es eines spezifischen Warmwalzregimes und gezielter Wärmebehandlungsverfahren, die speziell für oberflächensensible Produkte entwickelt wurden. Die verwendeten Walzen werden in der AMAG-eigenen Walzenschleiferei gezielt aufbereitet. Der Glanzwalzstich erfolgt gegebenenfalls am weltweit breitesten Glanzwalzgerüst, mit dem oberflächenempfindliche Produkte in Breiten von bis zu 1.500 mm und Dicken bis zu 3 mm hergestellt werden können. Die Investition in eine neue Oberflächenveredelungsanlage zur Beizung und Oberflächenbehandlung des AMAG-Fassadenmaterials ist ebenfalls Ausdruck des Anspruchs, höchsten Kundenerwartungen an Anodisier- und optischer Qualität gerecht zu werden.Auch in Sachen Qualitätssicherung setzt AMAG auf die hohe Kompetenz im eigenen Haus - genauer gesagt, im eigenen Anodisiertechnikum. Dieses ist Teil des „Center for Material Innovation“, dem Werkstoffforschungs- und Prüfzentrum der AMAG. Bevor die Bleche und Coils an die AMAG-Kunden zum Anodisieren geliefert werden, werden dort für jede produzierte Charge Anodisiertests durchgeführt sowie der Glanz, und bei Bedarf auch die Farbeigenschaften, überprüft - denn nur ein makelloses Produkt erfüllt den AMAG-Premiumanspruch.

Die einzigartige Aufstellung der AMAG als integriertes Werk mit Gießereien und Walzwerken an einem Standort ermöglicht es, dass alle oben genannten Parameter schnell, flexibel und perfekt aufeinander abgestimmt werden können. Damit wird der Grundstein für ein ideales, reproduzierbares Beiz- und Anodisierergebnis gelegt.

Arten von Fassadenplatten:

  • Aluminium-Verbundplatten (Aluminum Composite Panels - ACP)

Aluminium-Verbundplatten bestehen aus zwei dünnen Aluminiumblechen, die mit einem Nicht-Aluminium-Kern verbunden sind, der häufig aus Polyethylen (PE), Polyurethan (PU) oder einem feuerfesten (FR) Mineralkern besteht. Das Ergebnis ist ein Fassadenpaneel mit hoher Dimensionsstabilität, das leicht ist und aufgrund seiner Vielseitigkeit im Design häufig verwendet wird.

  • Wabenpaneele

Dabei handelt es sich um ein Verbundmaterial, das aus zwei Aluminiumblechen besteht, die um einen Kern aus sechseckigen Aluminiumwabenzellen angeordnet sind. Durch dieses Design entsteht eine leichte und dennoch stabile Struktur mit einem hervorragenden Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht. Der Wabenkern sorgt für Steifigkeit und Stabilität, während die äußeren Aluminiumschichten zur Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber verschiedenen Umwelteinflüssen beitragen.

  • Aluminium-Kassettensystem

Hierbei handelt es sich um eine Art Fassadenverkleidungssystem, das aus einzelnen Rahmenelementen, sogenannten Kassetten, besteht. Bei diesen Kassetten handelt es sich um vorgefertigte Platten, die auf der Unterkonstruktion eines Gebäudes befestigt werden können. Der Begriff „Kassette“ bezieht sich auf die Eigenständigkeit jeder Paneeleinheit. Das Kassettenpaneelsystem wird wegen seiner Effizienz bei der Installation und Wartung sowie der Möglichkeit, vielfältige architektonische Anmutungen zu erreichen, häufig eingesetzt.

AMAG  ARCHITEKTUR AP5 BRUSH+
Abbildung: Oberfläche AMAG AP5 Brush+

AMAG-Architekturprodukte (AP) - Das Portfolio

Mit über drei Jahrzehnten Erfahrung in der Herstellung glänzender Oberflächen auf Blechen und Coils ist das AMAG-AP-Portfolio darauf ausgelegt, Außen- und Innenräume von Gebäuden zu verschönern und eine perfekte Symbiose aus Form und Funktion zu bieten. Die Anodisierqualitäten von AMAG werden in zahlreichen Architekturprojekten rund um die Welt eingesetzt:

AMAG AP1 clad TopBright

Zustand: H18
Qualität: AQ126
Dicke (mm): 0.5 - 3.0
Breite (mm): 1.250, 1.500
Lieferform: Coil, Sheet

AMAG AP1 clad FineBrush

Zustand: H14
Qualität: AQ124
Dicke (mm): 2.0 + 3.0
Breite (mm): 1.250, 1.500
Lieferform: Coil

AMAG AP5 TopBright

Zustand: H14
Qualität: AQ126
Dicke (mm): 2.0 + 3.0
Breite (mm): 1.250, 1.500
Lieferform: Coil

AMAG AP5 SatinFinish

Zustand: H14
Qualität: AQ125
Dicke (mm): 0.5 - 3.0
Breite (mm): 1.250, 1.500
Lieferform: Coil, Sheet

AMAG AP5 Brush+

Zustand: H14
Qualität: AQ124
Dicke (mm): 2.0 + 3.0
Breite (mm): 1.250, 1.500
Lieferform: Coil
Coil OKKO Hotels-07
Abbildung: © Coil

Die Alchemie des Anodisierens

Anodisieren ist ein elektrochemischer Prozess, der die Korrosionsbeständigkeit, Haltbarkeit und das Aussehen von Aluminium verbessert. Dabei wird eine kontrollierte Oxidschicht auf der Oberfläche des Metalls erzeugt, indem es in ein Elektrolytbad getaucht und mit elektrischem Strom durchströmt wird. Ein hochwertiges Ausgangsprodukt in Kombination mit dem Expertenwissen unserer auf das Anodisieren von Aluminium spezialisierten Kunden sorgt nicht nur für ein gleichmäßiges Wachstum der Oxidschicht, sondern ermöglicht auch die Regulierung ihrer Dicke, die sich auf die Härte und Haltbarkeit der Aluminiumoberfläche auswirkt und diese widerstandsfähiger gegen Kratzer und Abnutzung macht. Im Allgemeinen reicht die Dicke der Oxidschicht von weniger als 1 Mikrometer für technische Anwendungen, bis zu 25 Mikrometer für Außenfassaden. Der Anodisierprozess ermöglicht außerdem eine Vielzahl von Farboptionen und bietet Architekten und Designern die Flexibilität, spezifische ästhetische Ziele zu erreichen. Im Gegensatz zu lackierten Oberflächen sind anodisierte Oberflächen fest mit dem Aluminium verbunden, wodurch sie weniger anfällig für Ausbleichen, Absplittern oder Abblättern sind. Die Farbstabilität sorgt dafür, dass die Fassade über einen langen Zeitraum ihr ursprüngliches Aussehen behält.Beim Anodisieren von Aluminium kommen üblicherweise zwei vorherrschende Techniken zum Einsatz: Stück-Anodisierung und Coil-Anodisierung. Während das Stück-Anodisieren Formflexibilität und Anpassungsmöglichkeiten bietet, zeichnet sich das Coil-Anodisieren durch Geschwindigkeit und Kosteneffizienz für die großtechnische, standardisierte Produktion aus und bietet eine hervorragende Farbkonsistenz über große Mengen hinweg. Dies ist besonders wichtig für Projekte, die ein einheitliches Erscheinungsbild erfordern. Die sorgfältige Fertigung der AMAG-Architekturprodukte ermöglicht es den Anodiseuren, mit einem Ausgangsprodukt zu › arbeiten, das unabhängig von der verwendeten Technologie optimal für den Anodisierprozess ausgelegt ist.Die anodisierten Architekturprodukte können dann, je nach spezifischen Projektanforderungen, für verschiedene Arten von Fassadenpaneelen eingesetzt werden. Dabei eignet sich die AP-Reihe für Fassadenbleche, die auf Aluminium-Waben-Konstruktionen aufkaschiert oder zur Befestigung bolzengeschweißt werden. Die AMAG H14-Materialien sind für das Falten und Biegen optimiert. Alle Produkte der AMAG-AP-Reihe können perforiert werden.

Die Herstellung von Aluminiumfassadenpaneelen, vom Gießen über das Walzen und Anodisieren bis zur Paneelfertigung selbst, ist ein vielschichtiger und komplizierter Prozess, bei dem Präzision, Kreativität und technisches Fachwissen zusammenlaufen. Die entstehenden Fassaden sind dauerhafte Symbole dafür, was erreicht werden kann, wenn in enger Abstimmung über die gesamte Prozesskette hinweg an einem gemeinsamen Ziel gearbeitet wird, um Architekten, Planer, Designer und Bauherren bestmöglich bei der Verwirklichung ihrer Ideen zu unterstützen.

Coil OKKO Hotels-10
Abbildung: OKKO Hotel Paris, Nanterre, La Défense, © Coil

OKKO Hotel Paris, Nanterre, La Défense

Dieses Projekt befindet sich in La Défense, einem wichtigen Geschäftsviertel 3 Kilometer westlich der Stadtgrenze von Paris.Die Fassade des OKKO Hotels besteht aus einer ununterbrochenen Fläche aus halbreflektierenden Aluminiumpaneelen, die von unserem Kunden COIL anodisiert wurden, wobei AMAG AP1 clad TopBright als Basismaterial verwendet wurde.Die in Winkeln verlaufenden Aluminiumkassetten sind in einem rhythmischen Gittermuster angeordnet, wodurch ein fast linsenförmiger Eindruck entsteht, der je nach Perspektive des Betrachters, der Tages- und sogar der Jahreszeit gläserne Transparenz oder leuchtende Metalltöne zeigt. Die Winkel variieren je nach Höhe und sorgen so für eine effektive Selbstbeschattung des Gebäudes, indem sie die direkte Sonneneinstrahlung in den Innenraum regulieren.

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