Primäraluminium bei der AMAG
Meilensteine und Zukunftspläne
Die AMAG hat seit ihrer Gründung eine bemerkenswerte Entwicklung im Bereich des Primäraluminiumgeschäfts durchlaufen. Als Elektrolyse errichtet, begann das Unternehmen 1939 mit der Produktion von Primäraluminium. Im Laufe der Jahre passte die AMAG ihre Strategie an, um den sich verändernden Marktbedingungen gerecht zu werden. In den 1980er-Jahren wurde der verstaatlichte Betrieb umstrukturiert, da die Elektrolyse vor Ort nicht mehr effizient betrieben werden konnte. Im Rahmen dieser Umstrukturierung wurde beschlossen, die AMAG zu einem internationalen Aluminiumkonzern umzubauen, mit einem Schwerpunkt weg von der Primäraluminiumproduktion hin zur Weiterverarbeitung des Metalls.
Um die Versorgung mit Primäraluminium dennoch sicherzustellen, wurde nach Beteiligungsmöglichkeiten an anderen Elektrolysen gesucht. Im Jahr 1989 gründete die AMAG schließlich, gemeinsam mit sechs anderen Unternehmen, ein Konsortium zur Errichtung der Aluminium-Elektrolyse „Alouette“ in Sept-Îles, Québec, Kanada. Die "Aluminerie Alouette" wurde in weniger als drei Jahren gebaut und produzierte 1992 die erste Tonne Aluminium. Im selben Jahr wurde die letzte Elektrolysezelle in Ranshofen stillgelegt.Die Beteiligung an der kanadischen Elektrolyse war ein wichtiger Schritt für die AMAG, um die Primäraluminiumversorgung langfristig in einem stabilen Land mit nachhaltiger Energieversorgung zu sichern. Mit dem direkten Zugriff auf 20 % der jährlichen Produktionsmenge, die heute bei über 600.000 Tonnen liegt, war und ist der Primäraluminiumbedarf der AMAG dabei stabil abgedeckt. Auch wenn die AMAG strategisch auf eine hohe Schrotteinsatzquote setzt, so wird auch in Zukunft Primäraluminium für die Produktion der hochwertigen Walzprodukte und Gusslegierungen notwendig sein. Die Verfügbarkeit von CO2-armem Primäraluminium ist auf dem Weltmarkt derzeit allerdings sehr begrenzt. Der CO2-Fußabdruck einer Aluminium-Elektrolyse wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Der wesentlichste Unterschied zwischen einzelnen Elektrolysen ergibt sich aus der Energiequelle für die Stromversorgung. Während die Nutzung von Strom aus Kohle oder Gas zu CO2-Emissionen von 17 bzw. 8 t CO2 pro produzierter Tonne Aluminium führt, kann die Elektrolyse Alouette vollständig auf Strom aus erneuerbaren Energien in Form von Wasserkraft zurückgreifen (durchschnittlich 2 t CO2 pro produzierter Tonne Aluminium). Durch einen hohen Wirkungsgrad der Anlagen und laufende Optimierungen, zum Beispiel bei der Anoden- und Kathodenauskleidung, konnte der CO2-Ausstoß weiter gesenkt werden.
AMAG AL4®ever nun auch für Primäraluminium
Mit weniger als 4 Tonnen CO2 pro Tonne Aluminium, ist AMAG AL4®ever eine der kohlenstoffärmsten Primäraluminiumqualitäten der Welt. Ähnlich wie bei den Guss- und Walzprodukten im AL4®ever-Produktportfolio, berücksichtigt auch die Primärvariante Scope 1, 2 und 3 Emissionen - cradle-to-gate. Die Zertifizierung durch Lloyd's Register Quality Assurance erfolgt gemäß den relevanten ISO-Normen für nachhaltiges Aluminium, nämlich 14064-part3:2019 und 14067:2018.
Mit der Erweiterung des AL4®ever-Produktportfolios auf das Primäraluminiumsegment schließt sich der Kreis zur Emissionsminimierung entlang der Aluminium-Wertschöpfungskette. Denn mit der Kombination aus Aluminiumelektrolyse, Gießerei, Walzwerk und Teilelieferant hat AMAG alle Hebel entlang der Wertschöpfungskette, mit denen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck eines Produktes genommen werden kann, nun selbst in der Hand. Das ist einzigartig und macht AMAG zum Referenzpartner für Low-Carbon-Produkte.