Ready for Take-off
Der AMAG components Masterplan Phase 1 ist abgeschlossen
Wie im AluReport 01/2023 ausführlich berichtet, hat AMAG components einen Masterplan für die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens erarbeitet. Die Umsetzung dieses Masterplans erfolgt in mehreren Phasen an den Standorten Übersee und Karlsruhe und zielt auf die Verbesserung aller wesentlichen operativen Kennzahlen zur bestmöglichen Versorgung unserer Kunden ab:
Steigerung des Outputs an hochwertigen Qualitätsprodukten in kürzerer Zeit und zu den vereinbarten Terminen. Phase 1 umfasste die fokussierte Ausrichtung der Standorte auf die jeweiligen Kernkompetenzen sowie gezielte Investitionen an beiden Standorten zur Modernisierung der Fertigungsanlagen. Mit Stolz dürfen wir berichten, dass Phase 1 exakt nach Terminplan verlaufen ist und mittlerweile auch abgeschlossen wurde. Im Laufe des Jahres 2023 blieb in Übersee kein Stein auf dem anderen. Eine erhebliche Zahl an Anlagen wurde umgruppiert, um den internen Materialfluss zu optimieren und Platz für zusätzliche hochproduktive Neuanlagen zu schaffen. Erklärtes Ziel der Maßnahme war es, mehr Produktionsmenge in bestehenden Produktionshallen zu erzielen.
Aluminium-Großbauteile
In Halle 2 liegt der Fokus auf Aluminium-Bauteilen bis 4,0 m Länge (Abbildung 1). Zur Erhöhung des Outputs in diesem Bereich wurden in einem ersten Schritt zwei topmoderne Bavius AEROCell-Fräsmaschinen mit Teilautomatisierung in Betrieb genommen. Nach planmäßiger Umsetzung wurden am 6. September 2023 die neuen Bearbeitungszentren in Übersee durch den Vorstand der AMAG Austria Metall AG gemeinsam mit der Geschäftsführung der AMAG components Übersee und Karlsruhe feierlich eröffnet. Damit wurde der erste Schritt in der Umsetzung des Masterplans am Standort Übersee abgeschlossen.
Am Standort Karlsruhe wurde bereits im Mai die erste Bavius-Hochleistungsfräsmaschine für bis zu 4 m lange Aluminium-Teile installiert und in den Serienfertigungsbetrieb übergeleitet. Für die Kunden der AMAG components bedeutet die Investition identer Maschinen an beiden Fertigungsstandorten eine zusätzliche Sicherheit hinsichtlich Redundanz und Risikominimierung. Die neuen und hochmodernen Fräsmaschinen erweitern die Kompetenz im Bereich der Bearbeitung von großflächigen Luftfahrtbauteilen. Mit dieser Investition hat AMAG components eine weitere wichtige Grundlage geschaffen, um die Kunden aus der Luftfahrtindustrie beim erwarteten Ramp-up zu unterstützen. In der Kombination von AMAG components mit dem Walzwerk und der Gießerei in Ranshofen sowie der konsequenten Ausrichtung auf die nachhaltige Herstellung innovativer Spezialprodukte ist AMAG als Lieferant für die Luftfahrtindustrie weltweit einzigartig aufgestellt.
Hartmetall-Kleinbauteile
Für die Bearbeitung von Hartmetall-Kleinteilen mit Blockmaß bis 600 mm wurden in Übersee zwei neue Doppelspindlermaschinen der Marke Chiron in Betrieb genommen (Abbildung 2). Durch eine vorausschauende Planung des Projektteams ist es platzmäßig möglich, dass das vorhandene Maschinen-Duo noch um eine dritte Fertigungsanlage erweitert werden kann. Nun sind alle Fertigungsanlagen für Klein- und mittelgroße Teile bis 1,5 m Länge in Halle 1 gebündelt, wobei die Anlagen für mittelgroße Teile allesamt an ein Fastems-Palettenhandlingsystem angedockt sind. In Halle 1 werden weiterhin neben Aluminium- auch Titan- und Stahlbauteile mechanisch bearbeitet.
Über die Umsetzung des Masterplans für den AMAG components Standort Karlsruhe und die Stärkung als Kompetenzzentrum Hartmetall wird in einem späteren Update im AluReport berichtet werden.
Kundennutzen:Die Masterpläne der AMAG für die components-Standorte in Übersee und Karlsruhe bringen den Kunden eine langfristige Sicherheit hinsichtlich der Versorgung mit Luftfahrtstrukturbauteilen „on time“ und „on quality“ durch einen modernen und zukunftssicheren Maschinenpark, fokussierte Ausrichtung auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse, effiziente Prozesse, engagierte MitarbeiterInnen sowie durch einen ökonomisch nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
Von der Platte zum Bauteil
Ein weiterer Vorteil des vertikal integrierten Setups von AMAG ist es, die Produkte der Al4®ever-Reihe nun bis zum einbaufähigen Bauteil anbieten zu können. Da beide Fertigungsstandorte für Flugzeugkomponenten der AMAG components in Übersee und Karlsruhe ihren Energiebedarf zu 100 % aus erneuerbaren Quellen beziehen und auch die Betriebsstoffe aufbereitet und wiederverwendet werden, besteht bei Verwendung von Al4®ever-Platten aus dem Hause AMAG außerdem die Möglichkeit, auch Luftfahrtkomponentenmit dem AMAG Al4®ever-Zertifikat zu erwerben. Ein wesentlicher Bestandteil der Phase 2 des Masterplans in Übersee wird die Erneuerung und Erweiterung der Späneaufbereitung sein. Sortenreine Trennung und Recycling sind gelebte Praxis in der AMAG und müssen nun auch für steigende Mengen bei AMAG components angepasst werden.