Zuverlässigkeit und Liefertreue Teil 2: Der Klimawandel erfordert Anpassungen bei der Werksinfrastruktur

Strategisches Risikomanagement ist das Werkzeug der Wahl, um Auswirkungen zu bewerten und Maßnahmen abzuleiten

Die Auswirkungen des Klimawandels sind am AMAG-Standort Ranshofen spür- und messbar angekommen. Dies wird deutlich, wenn man die Entwicklung verschiedener klimatischer Kennzahlen in Ranshofen vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten betrachtet.

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Abbildung 1: Das größte Versickerungsbecken der AMAG mit 4.500 m2

Die Jahresdurchschnittstemperatur erreichte in Ranshofen bereits im Jahr 2016 einen Wert von 10,0 °C und lag damit um 1,8 °C höher als im Zeitraum 1971 bis 2000. Außerdem ist eine Zunahme der Zahl und Intensität von Starkregenereignissen zu beobachten. Im Jahr 2024 gab es innerhalb von 10 Wochen mehrere Starkregenereignisse, die hinsichtlich der Niederschlagsmengen innerhalb von 10 und 20 Minuten Rekordmengen in den Aufzeichnungen, die seit dem Jahr 2003 vorliegen, zeigen. Andererseits nehmen auch Phasen langer Trockenheit zu jeder Jahreszeit zu. Insgesamt verändert sich also die Niederschlagsverteilung deutlich. Auch bei den Windverhältnissen sind Änderungen und eine Zunahme von Stürmen zu beobachten. Die Extremwetterauswirkungen sind nicht nur am Werksgelände zu beobachten, sondern auch im AMAG-Wald. In den letzten Jahren waren große Schadholzmengen aufgrund von Schneedruck, Stürmen sowie Trockenheit und Schädlingsbefall zu beklagen.Die AMAG hat diese Auswirkungen genau im Blick und erfasst sie systematisch im strategischen Risikomanagement. Hier werden Risiken wie zum Beispiel Überflutungen durch Starkregen, Sturmschäden oder die Auswirkungen von Trockenheit auf Böden und Vegetation bewertet und die gesetzten Maßnahmen dokumentiert. Die Wetterereignisse und klimatischen Bedingungen können natürlich nicht kurzfristig beeinflusst werden. Auf den Umgang mit den Auswirkungen oder mit entstandenen Schäden hat sich die AMAG mittels laufender Analyse der Ereignisse gut vorbereitet. Auf der folgenden Seite ist dies anhand des Umgangs mit Starkregenereignissen dargestellt.

In Notfällen erfüllt vor allem die rund um die Uhr einsatzbereite Betriebsfeuerwehr wichtige Aufgaben und wurde dafür in den letzten Jahren mit hochwertigen Einsatzgeräten ausgestattet. Zum Beispiel ermöglicht ein Kranwagen technische Einsätze in großen Höhen und an schwer zugänglichen Stellen, wie dies häufig nach Unwettern erforderlich ist.Eine Drohne mit Wärmebildkamera ist ein ausgezeichnetes Werkzeug zur Kontrolle von 400.000 m² Hallendächern und Photovoltaikanlagen sowie der eigenen Bahnstrecke auf Schäden, verursacht durch Stürme und Hagel, für welche sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit als auch die Schwere der Auswirkungen steigen. Auch bei Wald- und Flächenbränden, zu denen es aufgrund von Trockenheit künftig vermehrt kommen kann, ist die Drohne ein wichtiges Erkundungsinstrument. Der Umgang mit diesen Einsatzgeräten und die Auswirkungen des Klimawandels spiegeln sich auch in der Ausbildung und Übungstätigkeit der Betriebsfeuerwehr wider.

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Abbildung 2: Versickerungsbecken mit Niederschlagswasser
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Abbildung 3: Hydrogeologie im Bereich Standort Ranshofen

Risiken aufgrund der Zunahme von Starkregenereignissen

Die Auswertungen der Messstation der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) direkt am Werksgelände weisen im Sommer 2024 mehrere außerordentliche Starkregenereignisse aus. Die gemessenen Werte von bis zu 41 l/m² innerhalb von 20 Minuten überschritten mehrmals die höchste Warnschwelle des Deutschen Wetterdienstes für Starkregen, welche bei 40 l/m² pro Stunde liegt. Die AMAG war auf große Niederschlagsmengen gut vorbereitet, da in den vergangenen 20 Jahren umfangreiche Niederschlagswasserversickerungen in Form von Sickermulden und -becken mit einem Umfang von ca. 45.000 m² errichtet wurden (Abbildung 1 und 2). Für einen Industriestandort ist dies einzigartig. Die Versickerungen nehmen große Wassermengen auf und führen sie sehr rasch dem Grundwasser zu. Dadurch werden am Werksgelände großflächige Überflutungen verhindert und Ableitungskanäle sowie Fließgewässer stark entlastet. Vor Errichtung der Versickerungsanlagen kam es aufgrund von Starkregen im Jahr 2003 zu einer Überflutung mit Produktionsstillstand im Walzwerk 1. Der Niederschlagswasserableitungskanal, der die Regenmengen in den Inn ableitet, war damals immer wieder hydraulisch überlastet. Wir erwarten in Zukunft mehr und heftigere Regenfälle und Stürme. Auf dieser Basis evaluieren wir die bestehende Infrastruktur und passen sie rasch an. Geeignete Maßnahmen sind zum Beispiel zusätzliche Entlastungsableitungen oder Versickerungsanlagen.  Das Werksgelände der AMAG befindet sich auf einer sehr mächtigen, eiszeitlichen Schotterterrasse des Inns (Abbildung 3). Dieser durchlässige Untergrund ist bestens für Versickerungen geeignet. Hochwasser sind aufgrund des Abstands zum und der Höhe über dem Inn auszuschließen.Das Gelände ist weitgehend eben, sodass es auch keine Gefahr für Hangrutschungen gibt. Die Gefährdung für Erdbeben ist im Bereich der AMAG sehr gering.Zusammenfassend ist die AMAG nach geologischen und geographischen Parametern an einem sehr sicheren und geschützten Standort situiert.

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